Was sein muss, muss sein

Ich bin tief in meinem Inneren ein sehr emotionaler Mensch und ich bin auch nah am Wasser gebaut. Ich kann zu schönen Filmen Taschentücher vollheulen und mir gehen emotionale Dinge an die Nieren.
Aber ich habe, was das Leben angeht, eine ziemlich sachliche Einstellung. Das Leben ist das Leben. Ich kann keine Naturgesetze außer Kraft setzen, ich kann mich nicht gegen den Lauf der Dinge stellen. Es gibt Situationen im Leben, wo man Dinge tun muss, weil sie getan werden müssen. Macht ein Tier in die Wohnung, dann muss man es weg machen, ist eine Windel voll, dann muss sie gewechselt werden. Ist etwas kaputt, versucht man, es zu reparieren oder tauscht es aus. Hat man Hunger, muss man essen. Es gibt noch viele Beispiele dafür, was getan werden muss, damit das Leben läuft. Natürlich kann man das eine oder andere einfach ignorieren oder man versucht, es auszusitzen, aber in den meisten Fällen muss es einfach getan werden. Und wenn nicht von mir, dann von jemand anderem. Aber solange ich nicht in Ohnmacht falle oder es, aus welchen Gründen auch immer, tatsächlich nicht selbst kann, versuche ich grundsätzlich, alles selbst zu erledigen.
Aber es wird bei jedem einmal ein Punkt kommen, dass er es nicht selbst tun kann – dann braucht man die Hilfe von anderen. Doch das ist nicht immer so einfach. Vielen steht ihr Egoismus im Weg, womit sie anderen mit ihrem Verhalten in irgendeiner Art vor den Kopf stoßen. Leider geht es vielen so, dass sie immer für andere da sind, aber wenn sie selbst mal Hilfe brauchen, plötzlich keiner mehr da ist.
Wenn man das mal sachlich sieht, könnte man sagen: jeder von uns braucht im Leben mal Hilfe – manche öfter, andere nicht so oft. Aber da wir nicht alles selbst können oder dürfen, kommt nun mal der Punkt, wo wir jemanden um Hilfe bitten müssen. Dann sind wir froh, wenn es jemanden gibt, der sagt: „Natürlich helfe ich dir. Was brauchst du denn?“ Warum sollen wir dann nicht auch selbst anderen helfen, wenn es nötig ist. Das Miteinander wäre viel einfacher, wenn das für alle selbstverständlich wäre.
Für mich ist der Umgang mit dem Leben sehr einfach: was sein muss, muss sein. Und wenn mich jemand braucht, versuche ich da zu sein.

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